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Königsweg über die Qaqortoq-Halbinsel 2005 (Grönland)

Sonntag, 03.07.2005

Immer wieder weckt uns in dieser Nacht das Geräusch des auf das Zelt prasselnden Regens. Statt nachzulassen, nimmt der Regen gegen Morgen zu. Die winzigen Regenpausen reichen gerade einmal, um die nötigsten Bedürfnisse außerhalb des Zeltes zu befriedigen.

Die gestrige Beschwerde über die die Sicht nehmende Sonne wird sofort bestraft. Unmöglich an Aufbruch zu denken. Schlafend, lesend und immer wieder die Karte studierend, verbringen wir den Vormittag. In zwei Tagen könnten wir in Qaqortoq sein, aber das Wetter hält uns hier gefangen. Der Regen hört zwar auch am Nachmittag nicht auf, aber die niederschlagsfreien Zeiten werden immer länger. Wir nutzen eine dieser Phasen, um zusammenzupacken und uns doch noch auf den Weg zu machen.

Neidisch schaue ich auf das Boot, das in der Bucht vertäut liegt. Was für ein sinnloser Gedanke, allein meine Füße werden mich nach Qaqortoq tragen. Zunächst müssen sie sich jedoch durch das vom Regen durchnässte Gestrüpp schlagen. Die Hosen kleben unangenehm an den Beinen. Aber von oben bleibt es trocken. Als wir über eine Anhöhe auf die nächste Bucht zulaufen, gibt das GPS-Gerät plötzlich einen merkwürdigen Ton von sich. Der Blick auf das Gerät zeigt die Meldung „Mann über Bord“. Kirkos verdutztes Gesicht versetzt mich augenblicklich in Gelächter. Vielleicht hat das Gerät ja etwas viel Regen abbekommen? Ausnahmsweise finden wir mal wieder einen Trampelpfad, der uns das Gehen unwahrscheinlich erleichtert.

Auf den nächsten Kilometern kommen wir zügig voran. Nur das Rutschen über nasses Geröll erinnert uns manchmal daran, das Tempo etwas zu drosseln. Die uns umgebende Landschaft bleibt für uns leider hinter Regen- und Nebelschleiern unsichtbar. Auch die auf der Karte verzeichnete Schaffarm können wir nur anhand der Zäune ausmachen. Von Schafen keine Spur. Unaufmerksamkeit hätte uns hier fast auf den falschen Weg geleitet, doch gerade noch rechtzeitig bemerkten wir diesen Irrtum. Immer weiter am Fjord entlang schlängelt sich der Weg nun von Bucht zu Bucht.

Irgendwo hier am nächsten Bach möchte ich bleiben, die nassen Klamotten loswerden, etwas Warmes essen und trinken. Ich glaube an einen schlechten Scherz, als Kirko mir erzählt da vorn sei eine Hütte. Doch dann sehe ich sie auch. Wir träumen davon, dass dies vielleicht eine für jeden zugängliche Touristenhütte, wie wir sie vom Arctic Circle Trail kennen, ist. Dies verleiht uns noch einmal neue Motivation. Und egal, ob Touristenhütte oder nicht, Wasser wird es dort auf jeden Fall geben. Doch die Hütte ist längst nicht so nah, wie es schien und zwischen uns und der Hütte liegen noch einige steile Hänge, an denen wir uns entlang hangeln müssen. Die Enttäuschung ist groß, als wir mit letzter Kraft die leider verschlossene Privathütte erreichen. Bereits geübt steht unser Outdoorhaus jedoch sehr schnell, auch wenn die einzige ebene Stellfläche sich mal wieder nahe am Abgrund befindet.

Noch einmal zieht der Geruch von Knoblauch durch unser Zelt, während wir die letzten Essensvorräte verschlingen. Erschöpft, aber mit dem guten Gefühl morgen in Qaqortoq zu sein, schlafen wir zufrieden ein.


Montag, 04.07.2005

Ausnahmsweise weckt uns heute ein Geräusch der Zivilisation, der Wecker. Wir wollen früh aufbrechen, um früh anzukommen. Und so stehen wir dann auch gegen 10.00 Uhr mit den fertig gepackten Rucksäcken bereit, die letzten Kilometer auf dem Königsweg zurückzulegen.

Schuhe und Strümpfe sind noch nass und das Wetter gleicht immer noch der Waschküche von gestern. So sehen wir wenig von der Landschaft ringsum. Immer entlang des Fjordes lassen wir Bucht um Bucht hinter uns. Zwei weitere Hütten liegen am Wegesrand, vermutlich die Wochenendhäuser der Einwohner Qaqortoqs. Auf dem Fjord tuckern Boote dahin und über uns kreisen Helikopter. Weit kann es bis Qaqortoq nicht mehr sein, denken wir, aber hinter jeder Bucht folgt sofort die nächste.

Wenig später taucht wie aus dem Nichts ein Zelt vor uns auf. Wir sind nicht mehr allein. Über unseren Köpfen kreist von uns aufgeschreckt ein Seeadler. Wild mit den Flügeln schlagend steuert er immer wieder auf die neben uns liegende Felswand zu. Irgendwo dort oben hat er vermutlich sein Nest und vielleicht auch ein paar hungrige Schnäbel zu füttern.

Weiter am Fjord entlang erreichen wir bald ein Sommerlager der Inuit. Ob der eigentliche Weg nach Qaqortoq hinter dem Lager über das Gebirge auf die andere Fjordseite führt, werden wir wohl nie erfahren. Wir jedenfalls folgten zunächst weiter dem Fjord. Zu spät kam uns die Einsicht, dass das letzte auf dem Weg nach Qaqortoq zu überwindende Gebirge immer steiler wurde. Zurück? Nein, zu weit ist die vermeintlich richtige Abzweigung schon weg. An der vermutlich am schlechtesten begehbaren Stelle begannen wir unseren Aufstieg. Immer höher ging es hinauf, der Fjord blieb tief unter uns zurück. Erschrocken blickten wir auf die tief hängenden Regenwolken, die uns plötzlich völlig einhüllten. Kein Gebirge, kein Fjord war mehr zu erkennen. Was nun? Ausharren? Aber wer weiß wie lange und hier gibt es nicht einmal sauberes Wasser.

Dass wir irgendwie weiter müssen, darüber wurden wir uns schnell einig, nur in welche Richtung? Mal sehen, was unser GPS-Gerät dazu sagt. Zwar hegte ich große Zweifel an der vom Gerät angezeigten Richtung, doch tat ich langsam alles, um endlich anzukommen. Wenn es sein musste, wollte ich dazu auch einem GPS-Gerät trauen. Wir verließen den Gipfel und stiegen auf der anderen Seite Richtung Fjord hinab. Mit dem sich verziehenden Dunst der Wolken kamen in der Ferne die ersten Häuser von Qaqortoq in Sicht. Dass meine Beine mich eigentlich schon längst nicht mehr tragen wollten, war augenblicklich vergessen. Wie von allein bewältigten sie plötzlich den nicht ganz ungefährlichen Abstieg nach Qaqortoq und landeten mitten im Ort direkt vor dem Seemannsheim.

Unser Bedürfnis nach einer heißen Dusche, einem weichen Bett und einem richtig guten Essen war sehr groß, und so zögerten wir nicht lange und quartierten uns hier ein. Auch wenn die Zimmerpreise dem doch eher dürftigen Standard nicht gerecht wurden, fühlten wir uns nach der Dusche ausgesprochen wohl. Aus dem guten Essen wurde jedoch leider nichts, das Reisgericht chinesischer Art der Cafeteria im Seemannsheim, ließ doch sehr den Wunsch, zurück zur Campingküche offen. Den noch verbleibenden Abend nutzten wir um unsere Ausrüstung zu trocknen und zu reinigen und um die verschmutzten und verschwitzten Klamotten zu waschen.

Am morgigen Tag wollten wir dann in aller Ruhe erkunden, ob Qaqortoq, die angeblich schönste Stadt Südgrönlands dem Charme Sisimiuts im Westen Grönlands standhalten kann.


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